Adipöse Menschen, die unter ihrem Gewicht leiden, suchen Hilfe.
Oft haben sie schon unzählige Male versucht, die überschüssigen Kilos loszuwerden oder haben bei andern Menschen gesehen, dass es einfach nicht klappen will.
Da hilft es nicht wirklich, wenn man auf jemanden trifft, dem es gelungen ist, vierzig, fünfzig Kilogramm zu verlieren und den neuen Zustand auch über Jahre zu halten.
Diese Personen haben Glück gehabt.
Die Regel ist es nicht.
Deshalb sind diejenigen, denen das nicht gelingt, nicht einfach Versager.
Sie können – und das ist unterdessen wissenschaftlich belegt – tatsächlich nichts dafür.
Die Natur ist stärker.
Jedes Lebewesen hat in den Genen angelegt, überleben zu wollen.
Dabei spielt das Essen eine der zentralsten Rollen.
Bis vor wenigen Jahrzehnten, als das Nahrungsmittelangebot auch in unseren Breitengraden bescheiden und der Aufwand zur Nahrungsbeschaffung gross war, waren diejenigen im Vorteil, die sich findig, talentiert und mit grossem Einsatz die nötigen Kalorien beschafften.
Heute, wo wir in Essenswaren schwimmen und die Kaloriendichte der Nahrungsmittel ungeahnte Ausmasse erlangt hat, sind diese Menschen im Nachteil.
Das genetische Programm ändert sich nicht in so kurzer Zeit.
Der Überlebenstrieb diktiert immer noch die Nahrungszufuhr.
So gut wie unbeeinflussbar.
Wenn es nicht so wäre, wäre die Menschheit schon lange ausgestorben.
Die WHO klassifiziert das Übergewicht als chronische Krankheit.
Das scheint ungerecht und birgt das Potential, die Betroffenen zu stigmatisieren.
Aber die Folgen des Übergewichts führen zu chronischer Krankheit.
Deshalb ist es unabdingbar, dass bariatrische Patienten eine langfristige Betreuung durch Übergewichtsspezialisten erhalten.
Bisher sind alle Versuche, das Übergewicht medikamentös zu behandeln, gescheitert.
Das ist nicht erstaunlich.
Medikamente greifen an einem einzigen Punkt an.
Der findige Körper weiss immer, einen Umweg zu entwickeln.
Zu wichtig ist ihm, dass der überlebenswichtige Essenstrieb nicht beeinträchtigt wird.
Aber eine einzige Massnahme scheint bei den meisten Betroffenen nachhaltig zu wirken. Die Übergewichtschirurgie, auch bariatrische Chirurgie genannt. Endlich den Kinderschuhen entwachsen, hat man gemerkt, dass es mit Operationen gelingt, das überschüssige Gewicht wirklich loszuwerden. Obwohl die bariatrische Chirurgie heutzutage in erfahrenen Händen mit grosser Sicherheit durchgeführt werden kann, ist sie nicht ganz ungefährlich und verlangt eine äusserst präzise Operationstechnik. Eine sorgfältige und umfassende Vorabklärung sind zudem Grundvoraussetzung. Und nicht zuletzt ist eine aufmerksame und teilnehmende Nachbetreuung durch einen kompetenten, nicht-chirurgischen, ärztlichen Ansprechpartner unabdingbar.
Der Magenbypass ist diejenige bariatrische Operation, welche am häufigsten durchgeführt wird.
Vorteile:
Nachteile:
Der Magenschlauch ist ein "Mittelding" zwischen Magenbypass und Magenband. Man hat seit circa zehn Jahren Erfahrung damit.
Vorteile:
Nachteile:
Die Magenbandoperation wird nicht mehr häufig durchgeführt. Allerdings gibt es Patienten, die damit sehr gute Erfahrungen gemacht haben.
Vorteile:
Nachteile: